Kirche Johannes der Täufer
Historisches zur Kirche Johannes der Täufer zitiert aus: Peter Felder: Die Stadtkirche von Laufenburg. 2. überarbeitete Auflage (Schweizerische Kunstführer Serie 28, Nr. 272). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1995, ISBN 3-85782-272-4, Seiten 4-6.
Nach der Stadtgründung durch die Habsburger werden 1248 erstmals ein Leutpriester und ein Helfer erwähnt. Sodann erscheint seit dem frühen 14. Jahrhundert als zweiter Leutpriester der Pfarrer der Hl. Geistkirche in Klein-Laufenburg, einer Filiale der Pfarrkirche Murg. Kollator der beiden Laufenburger Gotteshäuser war von Anbeginn das Kloster Säckingen, das hier zu beiden Seiten des Laufen (mittelalterliche Bezeichnung für Stromschnelle) Grund und Boden besass. Wie eine Vorahnung der kommenden Dinge verlief die Bistumsgrenze schon damals mitten durch den Stadtbann, indem die rechtsrheinische Pfarrei zu Konstanz, die linksrheinische zu Basel gehörte; letztere umfasste bis ins 17. Jahrhundert auch die Dörfer Kaisten und Ittenthal. 1803 gingen die Patronatsrechte von Säckingen an den neugegründeten Kanton Aargau. Damit waren die kirchliche und politische Trennung von Gross- und Klein-Laufenburg endgültig besiegelt.
Die Baugeschichte der Kirche
Ursprung und Entstehung des Gotteshauses von Laufenburg liegen im dunkeln. Vermutlich vom begüterten Frauenkloster Säckingen gegründet, dürften die Anfänge der Stadtkirche in vorstädtische Zeit zurückreichen. Auf eine frühere Stiftung scheint auch das in fränkischer Zeit beliebte Patrozinium Johannes des Täufers zu deuten. Noch wissen wir nichts von älteren Anlagen und deren Datierung, zumal archäologische Sondierungen bislang unterblieben sind.
Erst im 15. Jahrhundert tritt für uns der Bau ins Licht der Geschichte. Und zwar erfahren wir von der Errichtung der heutigen spätgotischen Stadtkirche durch folgende archivalische Hinweise: 1439 leistete der Rat finanzielle Beihilfe «umb das der nuiw chor ubd buw desto fuirer vollzogen und vollbracht wurd»; 1441 spendete die Stadt Baden den ALufenburgern zwei Gulden «an iren buw»; ausserdem flossen von den Gläubigen reichlich Gaben «ad fabricam ecclesie», «ad structuram ecclesie» und «ad structuram novi chori». Der Neubau … zog sich über zwei Generationen hin. An die Vollendung des Sakristeibaus erinnert noch das dort eingemeisselte Datum 1489. Als Krönung und Abschluss erbaten sich die Bürger 1510von Kaiser Maximilian I. einen Beitrag an ein gemaltes Chorfenster mit dem kaiserlichen Wappen und Szenen aus dem Leben des hl. Johannes.